Artikel » Medikamente » Clomipramin Artikel-Infos
   

Medikamente Clomipramin
12.04.2007 von Mindbreaker

Wie wirkt der Inhaltsstoff?

Clomipramin wird zur Behandlung depressiver Erkrankungen, bei ZwangsstÜrungen und bei chronischen Schmerzzuständen angewendet.

Im Gegensatz zu alltäglichen Stimmungsschwankungen handelt es sich bei der Depression um eine häufige und schwere Erkrankung. Bis heute ist die Ursache nicht bekannt. Vieles deutet darauf hin, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Neurotransmitter - chemische Stoffe, die Nervensignale ßbertragen - im Gehirn gestÜrt ist. Denn die Beschwerden lassen sich durch Medikamente bessern, die die Wirkung mancher Neurotransmitter verstärken - hier sind vor allem die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin zu nennen.

Clomipramin zählt zur Arzneistoffgruppe der trizyklischen Antidepressiva: antidepressiv wirkende Arzneistoffe mit ähnlicher chemischer Struktur. Es besetzt im Gehirn verschiede Bindungsstellen fßr Botenstoffe und verändert damit den Einfluss dieser Botenstoffe auf den Gehirnstoffwechsel. Insbesondere blockiert es Transportstoffe, die Serotonin nach erfolgter Signalßbertragung wieder in die Speicherplätze zurßckbefÜrdern. Serotonin verbleibt länger am Wirkort, und seine Wirksamkeit steigt.

Clomipramin wirkt stimmungsaufhellend, leicht antriebsteigernd und angstlÜsend. Unwillkßrlich wiederkehrende und oft als quälend empfundene Gedanken oder Handlungen als Kennzeichen von ZwangsstÜrungen kÜnnen durch Clomipramin reduziert oder verhindert werden. Der angstlÜsende und antriebsteigernde Effekt tritt in der Regel sehr schnell ein, während die stimmungsaufhellende Wirkung erst nach etwa zwei Wochen einsetzt.

Bei chronischen Schmerzen ist oft die Verarbeitung der Schmerzsignale im Gehirn gestört. Der Botenstoff Serotonin spielt wohl eine große Rolle beim Aufbau eines Filters für eingehende Schmerzsignale. Die Behandlung mit Clomipramin kann möglicherweise die ständige Einnahme von Schmerzmitteln ersetzen. Das Arzneimittel muss dann regelmäßig über einen langen Zeitraum genommen werden.

Anwendungsgebiete

* Als unsinnig erlebte, zwanghafte Gedanken oder Handlungen (ZwangsstĂśrungen)
* Chronische Schmerzen
* Depressionen
* Durch Gegenstände oder Situationen ausgelÜste Angstzustände (Phobien)
* PanikstĂśrung

Packungsgrößen

* 20 Retardtbl. (N1) 75 mg
* 50 Retardtbl. (N2) 75 mg
* 100 Retardtbl. (N3) 75 mg

Warnhinweise!

* Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

* Diese Nebenwirkungen treten meistens nur zu Beginn auf, verbessern sich aber im Lauf der Behandlung wieder. Halten Sie Rßcksprache mit Ihrem Arzt, wenn Sie solche Nebenwirkungen bei sich bemerken und die Medikamenteneinnahme selbstständig abbrechen wollen. Ein plÜtzliches Absetzen des Medikaments kann eine Verschlechterung des Gesundheitszustands zur Folge haben.

Wann ist das Medikament nicht fĂźr Sie geeignet (Gegenanzeigen)?

* Akute Alkohol- oder Schlafmittelvergiftung

* Akute Erregungs- und Verwirrungszustände

* ErhĂśhter Augeninnendruck

* Schwere ErregungsleitungsstĂśrung am Herzen

* Schwere Leber- und NierenfunktionsstĂśrungen

* StĂśrung des Speisebreitransports im Magen-Darm-Bereich

* StĂśrungen beim Wasserlassen (BlasenentleerungsstĂśrungen)

Schwangerschaft und Stillzeit

* Während der Schwangerschaft sollte das Medikament mÜglichst nicht angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt hält dies fßr unbedingt erforderlich.

* Während der Stillzeit darf das Medikament nicht angewendet werden.

Nebenwirkungen

Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie kĂśnnen auftreten, mĂźssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.

Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspĂźren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.

* Muskelkrämpfe

* Muskelzittern

* Magen-Darm-Beschwerden

* Mundtrockenheit

* Blutdruckabfall beim Aufstehen aus sitzender oder liegender KĂśrperposition, Sturzgefahr durch niedrigen Blutdruck im Stehen

* Sexuelle FunktionsstĂśrungen (Abnahme von Libido und Potenz)

Wechselwirkungen

Blutdrucksenkende sowie dämpfende, beruhigende Medikamente und Alkohol kÜnnen in ihrer Wirkung verstärkt werden. Dieses Medikament darf nicht mit stimmungsaufhellenden Substanzen vom Typ der MAO-Hemmer kombiniert werden.

Quelle: http://www.netdoktor.de/medikamente/100010345.htm


Druckansicht   druckbare Version anzeigen
Seite empfehlen   Artikel empfehlen
0 Kommentar(e)   kommentieren
 
Seitenanfang nach oben